Web3

Transparenz

Was ist Web3?

Web3 ist eine neue Version des Internets, die dezentrale Kontrolle über Daten und Online-Transaktionen ermöglicht.

Bei Web3 werden Internet-Transaktionen von verteilten Ledgern und nicht von zentralen Behörden unterstützt. Diese Variante des Internets wird voraussichtlich wie folgt aussehen:

  • Offen – Inhaltsplattformen werden auf quelloffener Software aufbauen.
  • Verteilt Geräte, Nutzer und Dienste werden ohne Autorisierung durch eine zentrale Behörde interagieren können.
  • Vertrauenslos Zero-Trust-Architekturen werden die Sicherheit auf alle Edge-Geräte des Internets der Dinge ausweiten.

Ein ebenfalls wichtiges Szenario für Web3 ist, dass Nutzer endlich die Möglichkeit haben werden, mit den von ihnen produzierten Daten Geld zu verdienen. So könnte zum Beispiel ein Hausbesitzer die Metadaten, die seine Smart-TVs sammeln, verkaufen und monatliche Mikrozahlungen in Kryptowährung erhalten.

Befürworter des Web3 glauben, dass sich die traditionellen Geschäftsmodelle im Internet erheblich verändern werden, da die Datenkontrolle dezentralisiert wird und Marktplätze für verteilte Daten an Popularität gewinnen. Weitere Prognosen zum Web3 sind u. a. die folgenden:

  • Organisationen aller Art werden Smart Contracts zur Automatisierung von Verwaltungsaufgaben, zum Risikomanagement für die Lieferkette sowie zur Überprüfung der vertragsgemäßen Ausführung von Verträgen einsetzen.
  • Web-Publisher werden ein Entgelt für das Web-Scraping ihrer Inhalte durch KI-Forscher anfordern.
  • Banken werden Blockchain zur Verbesserung ihrer Sicherheit nutzen, andernfalls werden sie überflüssig.
  • Das Metaversum wird mit der Verbreitung von Headsets, Smart Glasses und Controllern in allen Bereichen des täglichen Lebens Einzug halten.
  • Potenzielle Angriffsflächen werden deutlich kleiner und schwieriger zu identifizieren sein.

In diesem Zusammenhang wird auch die Entwicklung von Kryptowährungen Prognosen weiterhin ein spannendes Thema sein, da sie eine zentrale Rolle in der Web3-Ökonomie spielen.

Web3 einfach erklärt

Das Web3, so heißt es oft, vereint die besten Elemente früherer Internet-Generationen: die gemeinschaftliche Ausrichtung des Web 1.0 und die hohe Interaktivität und das Engagement des Web 2.0.

  • Web 1.0 = lesen
  • Web 2.0 = lesen/schreiben
  • Web 3.0 = lesen/schreiben/besitzen

Die verschiedenen Versionen des World Wide Web

Das Web 1.0 war im Wesentlichen ein schwarzes Brett, auf dem man Textbeiträge nur zum Lesen erstellen konnte. Der Schwerpunkt lag auf offenen Protokollen, die dezentralisiert waren und von der Gemeinschaft verwaltet wurden. Das Web 2.0 änderte dies, indem es multimediale Elemente hinzufügte und es den Benutzern ermöglichte, mit Websites wie mit Anwendungen zu interagieren.

Im Rahmen des Web 2.0 wurden außerdem Suchmaschinen eingeführt, mit denen technisch nicht versierte Nutzer anhand von Schlüsselwörtern nach Informationen suchen können. Dies war ein Fortschritt. Die Stichwortsuche führt jedoch nicht immer zu relevanten Ergebnissen.

Sucht ein 2.0-User zum Beispiel nach Informationen über ein Insekt namens Camaro, ist es wahrscheinlich, dass die Ergebnisseiten der Suchmaschine (Search Engine Results Pages, kurz: SERPs) Informationen über das Auto der Marke Chevy Camaro enthalten.

Im Gegensatz dazu werden Suchmaschinen von Web3 die historischen Daten des Nutzers über mehrere Blockchain-Plattformen hinweg analysieren und künstliche Intelligenz einsetzen, um den Kontext der Anfrage vorherzusagen und Informationen über das Insekt und nicht über das Auto zu liefern.

Web3-Herausforderungen

Mit der zunehmenden Verbreitung des Web3 wird es wohl zu einer verstärkten regulatorischen Kontrolle durch die Regierungen kommen. Die Gesetze über Datensicherheit und -hoheit werden aktualisiert werden müssen, um den Schutz von Nutzerdaten zu gewährleisten.

Eine wesentliche Herausforderung wird voraussichtlich darin bestehen, dass Technologien und Anwendungen des Web3 mit den vorhandenen Vorschriften übereinstimmen müssen und gleichzeitig neue rechtliche Rahmenbedingungen im Hinblick auf den dezentralen Charakter des Web3 schaffen werden. Zu den weiteren Aufgaben gehören unter anderem:

  • Bei der Verarbeitung großer Datenmengen kann die Blockchain-Technologie langsam sein. Zudem könnten Latenzprobleme die Skalierbarkeit der Technologie auf Unternehmensebene verringern.
  • Um die Rechenleistung möglichst nutzerorientierter zu verteilen, müssen Unternehmen und Internetdienstleister massiv ins Edge Computing investieren.
  • Zur Ermöglichung von Echtzeitkommunikation zwischen verschiedenen Blockchain-Systemen werden Interoperabilitätsstandards und -protokolle benötigt.
  • User ohne technische Vorkenntnisse werden lernen müssen, wie man Kryptowährungen und andere Web3-Technologien nutzt.

Web3 vs. Web 3.0

Die Begriffe Web3 und Web 3.0 werden oft als Synonyme verwendet, haben aber nicht immer die gleiche Bedeutung. Unter Web3 (ein vom Ethereum-Mitbegründer Gavin Wood geprägter Begriff) versteht man ein dezentrales auf der Blockchain-Technologie basiertes Ökosystem.

Web 3.0 bezeichnet dagegen alle Technologien und Trends, die die Zukunft des Internets bestimmen sollen. Dazu gehören:

  • Maschinelles Lernen (ML)
  • Künstliche Intelligenz (KI)
  • Erweiterte Realität (Augmented Reality, kurz: AR)
  • Virtuelle Realität (VR)
  • Generative KI (d.h. ChatGPT)
  • Fortgeschrittene Netzwerke (z. B. 5G, 6G)
  • Geolokalisierungsdienste
  • Rahmenbedingungen für eine verantwortungsvolle KI-Governance
Margaret Rouse
Redaktion
Margaret Rouse
Redaktion

Margaret Rouse ist eine preisgekrönte technische Autorin und Dozentin. Sie ist für ihre Fähigkeit bekannt, komplexe technische Themen simpel und nachvollziehbar zu erklären. In den letzten zwanzig Jahren sind ihre Erklärungen auf TechTarget-Websites erschienen und sie wurde in Artikeln der New York Times, des Time Magazine, USA Today, ZDNet, PC Magazine und Discovery Magazine als Quelle und Expertin zitiert. Wenn Sie einen Vorschlag für eine neue Definition haben oder eine technische Erklärung verbessern möchten, schicken Sie einfach Margaret eine E-Mail oder kontaktieren Sie sie auf LinkedIn oder Twitter.